itesys ist im Triathlon-Fieber! Wir sind stolz auf unseren Marco und haben uns vorbehalten, die Sportskanone zu interviewen. Was hat ein SAP Projekt mit einem Triathlon zu tun? Das erfährt ihr gleich!
Die Herausforderung
Am Sonntag, 25. Juni in Roth DE heisst es: 3.8km Schwimmen, 180km Radfahren und als krönender Abschluss ein 42.2km Marathon-Lauf!
Der Herausforderer
Marco Sudan, SAP Technology Consultant bei itesys AG.
Aufgeben? Keine Option.
Marco Sudan ist ein wahrer Kämpfer. Ursprünglich war geplant, dass Marco bereits im letzten Jahr mit einem itesys-bedruckten Wettkampfanzug über die Ziellinie lief.
Doch dann kam alles anders.
Eine Woche vor dem Wettkampf, bei der letzten lockeren Radrunde, kam es zum Unfall. Innerhalb weniger Sekunden platzte der Traum vom Langdistanz-Triathlon in Roth. Diagnose: Schlüsselbein zersplittert, gerissene Bänder, gebrochene Rippen und Prellungen. Gemäss Arzt könne der Arm nie wieder ganz nach oben gestreckt werden. Für einen leidenschaftlichen Sportler fatal.
Aber Aufgeben liegt nicht in der Natur eines Triathleten. Im Interview mit itesys erzählt Marco, wie er mit viel Arbeit, Schmerzen und Kraft den Weg zurück ins Training gefunden hat, was ein SAP Projekt mit einem Triathlon gemeinsam hat – Und wie wir ihn dabei unterstützt und begleitet haben.
Wie bist du zu diesem Sport gekommen?
Mein bester Freund und ich sind früher immer zusammen joggen gegangen. Mehr als kleine Ausrede, um gemeinsam Bier trinken zu können (lacht). Irgendwann wurde das langweilig und wir meldeten uns für einen Lauf an. Die Läufe wurden immer länger und von der Strasse wechselten wir irgendwann ins Gelände.
Nach einem Trailrun in Zermatt gelang es meinem Kollegen nicht so, er war stinksauer, als er am Ziel ankam. Dann kamen wir zum Entschluss, dass wir solche Läufe nicht mehr machen, und meldeten uns aus Spass für einen Triathlon an.
Er schwimmt besser und ich renne schneller. Das könnte lustig werden. Theoretisch müssten wir gemeinsam im Ziel ankommen. Unser erster Triathlon war furchtbar, aber am Ziel waren wir beide am Lächeln, also meldeten wir uns schon für den Nächsten an.
Was motiviert dich weiterzumachen, was ist dein Antrieb?
Eine Motivation ist mein Sohn. Er hat von Geburt her eine Gehstörung und er ist ein Kämpfer, und gibt nie auf. Er hat selbst schon einen Triathlon gemacht und ist sehr stolz drauf. Das motiviert mich sehr, denn er gibt auch nicht einfach auf. Er fasziniert mich. Wenn er das mit seiner Einschränkung kann, dann kann ich das ja wohl auch.
Ich muss aber sagen, dass es auch manchmal eine Sucht ist. Du bringst dich an eine Grenze, die deinen Körper dazu bringt, Glückshormone auszuschütten. Wenn ich lange Zeit keinen Sport mache, werde ich unausstehlich.
Wie schaffst du es, Arbeit und Freizeit unter einen Hut zu bringen?
Ich trainiere am Abend und am Wochenende. Ich arbeite, komme nach Hause, esse was und gehe ins Training. Wenn ich wieder zurück bin, wird wieder was gegessen. Ich muss sagen, dass der Freundeskreis etwas leidet – zwei Wochen vor dem Wettkampf sehe ich keinen mehr.
Gibt es Parallelen zur SAP-Welt?
Du kannst dir das so vorstellen: Wenn du auf eine volle Distanz trainierst, ist das wie ein Projekt, in welchem ich vier Faktoren habe: 1. Zeit, 2. Geld, 3. Personelle Ressourcen, 4. Qualität. Ebenfalls habe ich vier Faktoren im Triathlon: 1. Ernährung, 2. Material, 3. Training, 4. Psychische Stabilität.
Bei beiden gilt: Wenn einer der vier Faktoren nur 40% erreicht und die anderen drei Faktoren je 90%, dann liegt der erreichte Grad bei 40%. Ich brauche alle vier Faktoren. Das ist wie beim Go-Live beim Projekt, alles wird auf den Tag X aufbereitet. Der Wettkampftag ist beim Triathlon das Go-Live – Das ist die Parallele.
Wir fahren eine strikte Timeline. Ich kann nicht einfach sagen, „Sorry, wir sind im Verzug. Wir schieben das Projekt um zwei Wochen nach hinten.“ Entweder bist du am Tag X ready – oder eben nicht.
Wie verläuft die Vorbereitung auf psychischer Ebene?
Teilweise machen wir Abhärtungstraining. Dann gehe ich 1.5 Stunden joggen im Regen – ohne Ausreden, denn am Wettkampf geht das auch nicht.
Du kannst es dir in Form eines Rucksackes vorstellen. Immer wenn es mal schmerzt beim Wettkampf, hole ich aus diesem Rucksack eine schöne Erinnerung raus und erinnere mich an das Gefühl zurück, das ich in jenem Moment verspürt habe.
Die letzten 10 km beim laufen tun am meisten weh. Aber du musst das mal beobachten: die meisten lächeln trotzdem dabei. Je mehr du lächelst, desto mehr tut es weh.
Wie war es für dich, nach dem Unfall das Training wieder aufzunehmen?
Es war nicht einfach, erst musste ich wieder in den Alltag zurück finden. Es steckt viel Arbeit und nicht wenig Schmerz dahinter. Der Arzt hatte zu Beginn gesagt, ich kann den Arm nie mehr ganz gerade ausstrecken - dann wäre das Schwimmen nicht mehr möglich gewesen.
Aber die Physiotherapie hat es tatsächlich hinbekommen, ganz langsam, zwei Schritte nach vorne und ein Schritt zurück. Ihre Aussage, dass sie noch nie eine Reha ohne Rückschlag gehabt hat, war sehr motivierend. Die Rückschläge kamen immer dann, wenn ich zu viel gemacht habe. Ich habe gelernt, dass Konsistenz der Schlüssel ist: Dranbleiben, nicht aufgeben, und das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Ich kann nun stolz behaupten, dass ich nun auf einem ähnlichen Niveau bin wie vor meinem Unfall vor einem Jahr. Am 26. Juni 2022 hatte ich den Unfall, und am 25. Juni – 364 Tage später – ist der Wettkampf.
Materiell bin ich so weit abgedeckt, die Versicherung hat einen grossen Teil bezahlt. Auch das Sponsoring der itesys hat mich sehr unterstützt. Ohne itesys wäre es vermutlich nicht möglich gewesen, deswegen bin ich sehr dankbar für diese Chance.
Mittlerweile fühlst du dich wieder sicher?
Im Trainingslager in der Toskana im April bin ich mit dem neuem Wettkampfvelo gefahren. Als ich in der Aero-Position fuhr, kamen plötzlich wieder alle Erinnerungen an den Unfall. Bei der ersten Ausfahrt war es mental herausfordernd, durch die knapp 90 Kilometer an dem Tag musste ich mich richtig durchbeissen.
Es braucht Übung, bis ich wieder eins mit dem Velo bin. Die richtige Krafteinteilung beim Triathlon ist wichtig. Man darf sich auf dem Velo nicht komplett verausgaben. Man kann der beste Velofahrer sein, wenn man nachher nicht laufen kann, bringt es nichts. Das Trainingslager hat mir sehr geholfen, um wieder ein Gefühl von Sicherheit auf dem Rad zu bekommen.
Wir wünschen Marco viel Erfolg beim Triathlon am 25. Juni! Bleibt up-to-date und folgt unserem LinkedIn Kanal oder unserem itesys Blog.